Resilienz lässt sich trainieren! Individuelle Resilienz ist durch Kompetenzen, Bewältigungsressourcen und andere Faktoren gekennzeichnet …
Folgende Faktoren können die individuelle Resilienz stärken:
- Soziale Unterstützung & Netzwerkorientierung
- Selbstwirksamkeit
- Optimismus
- Achtsamkeit
- Selbstverantwortung
- Aktives Coping
- Kohärenzgefühl
- Vitalität/Belastung
Wellensiek geht davon aus, dass Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal ist, sondern eine „Fähigkeit, die im Rahmen der Mensch Umwelt Interaktion erworben wird.“ (Wellensiek, 2017, S. 19). Resilienz wird im Laufe des Lebens gelernt und geändert. Es sind Muster der Krisenbewältigung einerseits, und ihre Weiterentwicklung andererseits (Degenkolb-Weyers, 2016, S. 3–4). Auch Fichte stellt Resilienz als Entwicklungs- und Lernprozess dar (Fichte, 2017, S. 6).
Als im beruflichen Kontext besonders relevante personenbezogene Ressourcen werden im Zusammenhang mit Resilienz: Selbstwirksamkeit, Optimismus und Hoffnung, genannt.(Soucek, R., Pauls, N., Ziegler, M., & Schlett, C., 2015, S. 14) Darüber hinaus wird Achtsamkeit als eine wichtige Ressource des psychischen Befindens am Arbeitsplatz (Hülsheger, Alberts, Feinholdt & Lang, 2013, S. 310) angeführt, die positive Auswirkungen auf Resilienz hat und Burnout-Erleben vermindert. Dafür gibt es auch empirische Evidenz (Soucek, R., Pauls, N., Ziegler, M., & Schlett, C., 2015, S. 14). In weiteren Resilienzmodellen wird die Bedeutung der Resilienzfaktoren Soziale Unterstützung, Selbstwirksamkeit und Optimismus besonders herausgetellt. Autoren aus der positiven Psychologie, insbesondere Seligman, betonen die Bedeutung des Kohärenzgefühls und abgeleitet vom PERMA-V Modell, die Bedeutung der Vitalität eines Menschen für dessen Resilienz.
Die einzelnen Faktoren lassen sich über gezielte Trainings oder Coachings stärken. Zu Beginn sollten im Rahmen einer Standortanalyse beziehungsweise Diagnose festgestellt werden, welche der Faktoren bereits gut ausgeprägt sind, wo also die Ressourcen einer Person liegen. Diese Ressourcen sollten weiter ausgebaut werden. Außerdem sollten Personen in solchen Tätigkeitsbereichen eingesetzt werden, in denen ihre Persönlichkeitsstärken liegen.
Schwächer ausgeprägte Faktoren können gezielt im Rahmen des Trainings bzw. Coachings gefördert werden. Dies kann durch Verhaltens- oder durch Mentale Trainings geschehen. Wichtig ist dabei die Reflexionsfähigkeit, das Selbstmanagement und die Selbstwahrnehmung zu entwickeln.
Resilienz stärken gelingt jedoch nicht immer durch einfaches Verhaltenstraining. Oftmals lassen „innere Saboteure“, mentale Blockaden und hinderliche Glaubenssätze eine Veränderung nicht zu. Diese meist unbewussten Anteile haben sich im Laufe eines Lebens entwickelt und wurden durch Vorbilder, Bezugspersonen und persönliche Erfahrungen bestätigt beziehungsweise verstärkt. Sie können aber auch wieder gelöscht oder entkräftet werden. Je nach dem wie stark ausgeprägt sie sind und in welchem Kontext wir sie erlebt haben, beherrschen sie unser Verhalten und blockieren unsere Entwicklung. In einem solchen Fall kann nur ein effektives Mentales Training oder ein individuelles Resilienz-Coaching Befreiung von diesen Beschränkungen bringen.